Zu Besuch bei Madame Ngo

Gestern ein schneller Besuch in Berlin. Am Nachmittag noch etwas Zeit und zum Glück auch Hunger. Erst dachte ich an eine Pizza im XII Apostel. Das Restaurant am Savignyplatz habe ich seit den Neunzigern nicht mehr beehrt und die Pizza soll nach wie vor sehr gut sein, wie mir diverse Gewährsleute immer wieder berichten. Aber ich bin nun mal ein Fan der asiatischen Küche. Und nicht weit vom Savignyplatz, nur einen Katzensprung, befindet sich ja die Kanton… ähm… Kantstraße mit ihren zahlreichen asiatischen Etablissements.

Also noch ein paar Schritte vom S-Bahnhof gehen und schon gerät auch das „Good Friends“ in den Blick. Das legendäre Chinarestaurant Kantstraße/Ecke Schlüterstraße mit kantonesischer Küche ist eigentlich immer einen Besuch wert. Allerdings – als ich die Speisekarte am Eingang studiere, bemerke ich, dass es kurz nach 15 Uhr und damit die Frist für das Mittagsmenü abgelaufen ist. Ich zögere. In dem Moment will mich der rauchende Türsteher animieren, das Restaurant zu besuchen: Das Essen sei wirklich sehr gut, meint er: „Kommen Sie!“ Ich erwidere: „Ich weiß, aber ich glaube ich gehe heute mal woanders hin.“ Allzu aggressives Marketing hat bei mir noch immer das Gegenteil bewirkt. Nächstes Mal also wieder ins Good Friends…

Heute eine Tür weiter, zu „Madame Ngo. Brasserie Hanoi“. Ein Vietnamese und mithin Vertreter einer zu Recht boomenden gastronomischen Sparte im Land. Die Brasserie weist schon auf den Einfluss des ehemaligen Mutterlandes auf die Küche Vietnams hin und tatsächlich stehen die typisch vietnamesischen Baguettes (Banh mi) auf der Speisekarte. Mir ist aber nach einem Reisgericht, ich bestelle das Hainan Chicken (siehe Foto) – die Speisekarte präzisiert: „Gekochtes Bio Huhn, Reis, Hühnersuppe, Choi Sum, Ingwer, Sojasoße“ – und stelle zugleich fest, dass ich damit wohl gerade allein im Restaurant bin. Alle anderen Gäste, gar nicht mal so wenige für die nachmittägliche Stunde, versuchen sich an der Pho, der vietnamesischen Suppe mit Reisbandnudeln. Dafür ist „Madame Ngo“ inzwischen bekannt.

Kaffee und zugleich Dessert

Mein Hainan Chicken kommt zügig und es sieht sehr appetitlich aus. Frische Kräuter, etwas gekochtes Huhn, Reis, Pak Choi, gekochtes Ei, eine Salatdeko, getrennt gereicht Brühe und Sojasauce. Ich tunke das Huhn in die Sojasauce, gebe etwas Brühe über den Reis und esse. Ich bin angetan. Das Essen ist mild, aber das war heute meine Entscheidung. Ich mag es meist scharf, heute mal mild. Die Kräuter und das Huhn haben die Chance, ihr ganzes Aroma auszuspielen. Was ihnen sehr gut gelingt. Ein frisches und leichtes Gericht.

 

Vietnamesischer Kaffee: Der Kaffee tröpfelt langsam in die süße Kondensmilch
Vietnamesischer Kaffee: Der Kaffee tröpfelt langsam in die süße Kondensmilch. (Foto: Frank Behrens)

Nach dem Essen ordere ich noch einen vietnamesischen Kaffee. Etwas Zeit muss man mitbringen, denn der tröpfelt nur langsam ins Glas mit der süßen Kondensmilch. Aber ich habe heute noch Zeit und mit dem vietnamesischen Kaffee zugleich ein kleines Dessert bestellt. Die Kondensmilch ist wirklich supersüß. Lecker. Bestimmt komme ich wieder, aber ich muss nächstes Mal ja ins „Good Friends“…

Madame Ngo, Kantstraße 30, 10623 Berlin-Charlottenburg (S-Bahnhof Savignyplatz), http://madame-ngo.de

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