Was haben Gabelstaplerfahrer und Katzenstreu mit der Corona-Pandemie zu tun? Auf den ersten Blick nichts. Auf den zweiten jedoch…
Erinnert sich noch jemand an den fröhlichen holländischen Gabelstaplerfahrer? Der, der uns vor 21 Monaten versicherte, dass es natürlich jede Menge Klopapier gäbe? So viel, dass wir es uns gar nicht vorstellen können? Ob der mittlerweile auch Katzenstreu mit seinem Gefährt stapelt? Warum ich mir diese Frage stelle?
Beginnen wir von vorne. Wir sind ja in dieser Pandemie schon einiges gewohnt an Lieferengpässen. Los ging es im März 2020 mit Toilettenpapier. Darum der fröhliche Gabelstaplerfahrer aus den Niederlanden. Zeitgleich wurden immer knapper: Mehl, Hefe und Nudeln. Irgendwann war alles aus und manch einer experimentierte mit Wilder Hefe. Auf der Heizung selbst gezogen aus Hefewasser auf Basis gährender Trockenfrüchte. Später gab’s keine Kühne Gewürzgurken mehr und auch keinen Szechuanpfeffer im Asialaden.
Schwunghafter Maskenhandel
Knapp waren – wer hätte es vergessen – auch die Gesichtsmasken. So knapp, dass die damalige Bundesregierung, pragmatisch wie immer, zunächst mal vom Tragen des Mund-Nasenschutzes abriet. Eine Schutzwirkung gegen die Infektion sei nicht nachgewiesen, hieß es damals aus dem Gesundheitsministerium. Zugleich fingen einige Abgeordnete der Unionsfraktionen an, schwunghaften Handel mit Masken aus Fernost zu treiben. Sie wussten es wohl besser als der eigene Minister. An der Heimatfront kursierten derweil Bastelanleitungen für sogenannte „Community Masks“.
Dann waren Industrie und High Tech dran. Die Chipkrise sorgt bis heute für Lieferengpässe bei Smartphones, Notebooks und allerlei anderen elektronischen Gadgets. Sowie bei Autos, die ja heute nichts anderes mehr sind als fahrende Computer. Volkswagen schien zeitweise trotz obligatorischer Rekordgewinne kurz vor dem Kollaps zu stehen. Zu allem Überfluss blockierte zwischendurch auch noch ein riesiges Containerschiff – quergestellt – den Suezkanal. Und damit die wichtige Handelsroute zwischen Asien und Europa.
Killerapplikation unter den Katzenstreus
Und jetzt also Katzenstreu. Katzenstreu ist knapp! Was das Toilettenpapier Ostern 2020 war, ist jetzt, zu Weihnachten 2021, das Katzenstreu. Genau genommen das Ultra-Klumpstreu der großen Discounterketten, das sich seit einigen Jahren zur Killerapplikation unter den Katzenstreus entwickelt hatte. Handlich verpackt in Pappkartons, nicht staubend. Und perfekt klumpend, wenn Tom, Casimir oder Nelli hineinpinkeln. Was sollen die Tiere jetzt nur machen? Und wir Halter? Wo soll das alles nur hinführen?
Vielleicht müsste also irgendjemand vom Gebrauch des Ultra-Klumpstreus abraten und zugleich anfangen, die Kartons schwarz zu verschieben. Und wir Katzenhalter versuchen, das gute Zeug auf eigene Faust zu produzieren. Oder wir schütten einfach normales Klumpstreu in die Katzentoiletten. Ich glaube, ich suche bei YouTube mal nach Gabelstaplerfahrer und Katzenstreu.
Eine Antwort auf „Gabelstaplerfahrer und Katzenstreu“