Huhn mit acht Kostbarkeiten – das war der Hit in einem neu entdeckten China-Restaurant Mitte der siebziger Jahre. Ich war schon als Kind ein absoluter Fan der fernöstlichen Küche. Das Besondere an den acht Kostbarkeiten des Restaurants: Das Gericht kam mit Cashew-Nüssen daher, seinerzeit noch etwas Exotisches. Und lecker, bis heute.
Deshalb bin ich auch, seit ich selbst regelmäßig auf meinem authentischen Equipment chinesisch wokke, auf der Suche nach einem guten Rezept für das Huhn mit den acht Kostbarkeiten. Sehr oft bereite ich Chicken Gong Bao zu, das mir in den letzten Jahren zu einem wirklichen Leibgericht geworden ist. Der Geschmack ist meiner Meinung nach nur schwer zu toppen. Auch Gong Bao kommt mit Nüssen daher, wahlweise Erdnüsse oder Cashews – ich bevorzuge natürlich Cashews.
Aber Huhn mit acht Kostbarkeiten schwirrt mir dennoch immer im Hinterkopf herum. Einmal werden die Hühnchenwürfel angeknuspert, zudem ist die Bandbreite des ergänzenden Gemüses schön groß. Bislang hatte ich nie so ganz das Richtige gefunden und bin immer wieder beim Gong Bao gelandet, wenn ich Lust auf Huhn und geröstete Cashews hatte. Nun fand ich mal wieder ein neues Rezept, ausgerechnet bei chefkoch.de, man mag es kaum glauben.
Knoblauch zum Ingwer
Ein paar Korrekturen habe ich allerdings vorgenommen. So habe ich zu Ingwer und Chili etwas Knoblauch ergänzt. Und ich habe dem Gericht ein klitzekleines Sößchen aus Hühnerbrühe (100 ml), etwas Sojasauce, Sesamöl aus geröstetem Sesam und einem guten Teelöffel Speisestärke gegönnt, in die ich dann auch die Austernsauce aus dem Ursprungsrezept gegeben habe.
In der Gemüsewahl ist der Chinakoch ja sowieso weitgehend frei. Ich hatte (1.) zweierlei Zwiebeln (Frühlingszwiebeln und eine große Schalotte), (2.) Paprika (grün und rot), (3.) eine kurz vorab blanchierte Karotte, (4.) Bambussprossen, (5.) eine einheimische Trockenpilzmischung (meine Mu-Err waren wider Erwarten aufgebraucht), (6.) eine Viertel Gurke, (7.) Tiefkühl-Erbsen und (8.) Cashewnüsse.
Als abschließende Würze habe ich statt des ominösen „Chinagewürz“, das doch nur aus Glutamat besteht, selbst gemörsertes Fünf-Gewürze-Pulver und statt schwarzem Pfeffer gerösteten und gemörserten Sichuanpfeffer genommen. Ich liebe das Zeug!
Fazit: Meine Frau war begeistert. Ich würde wohl beim nächsten Mal das Fünf-Gewürze-Pulver doch wieder weg lassen. Das schmeckte nämlich für meinen Geschmack doch ziemlich dominant heraus. Aber die Hühnchenwürfel wurden mit der Methode Eiweiß & Stärke nett knusprig.
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