Die Paulskirche in Frankfurt am Main ist das Symbol der deutschen Demokratie. Das Foto zeigt sie aus ungewöhnlicher Perspektive von der Dachterrasse des Galeria-Kaufhauses an der Zeil.
Im Vordergrund ist aus dieser Perspektive das 1948 beim Wiederaufbau errichtete Flachdach des Kirchenschiffes zu sehen. Hundert Jahre zuvor, als das provisorische Parlament der Nationalversammlung in der Paulskirche tagte, war der Sitzungssaal von einer Kuppel überdacht. Die wurde durch einen Bombenangriff 1944 zerstört. Erst kürzlich hat die Stadt Frankfurt nach längerer Diskussion beschlossen, es auch nach der aktuellen Sanierung beim Flachdach zu belassen – die baulichen Veränderungen von 1948 stehen inzwischen unter Denkmalschutz.
Übrigens war die Paulskirche 1848 eine fast neue Kirche – sie war erst 15 Jahre zuvor feierlich eingeweiht worden. Dieser Umstand machte sie als modernster Saal Frankfurts für die Nationalversammlung interessant.
Auch das heutige Galeria-Kaufhaus an der Zeil, von dem aus dieses Foto entstand, schrieb Geschichte. Allerdings in negativer Hinsicht. Am 2. April 1968 war der damalige Kaufhof neben einem weiteren Kaufhaus Ziel der Kaufhausbrandstifter Gudrun Ensslin, Andreas Baader, Thorwald Proll und Horst Söhnlein, die mit diesem Akt politischer Gewalt gegen den Vietnamkrieg demonstrieren wollten. Baader und Ensslin gründeten später die „Rote Armee Fraktion“.
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